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Kinder im Reich Gottes

Letzten Freitag, den 04.03.2016 war der Weltgebetstag der Frauen. Dieser Tag wird von Frauen für Frauen organisiert und jedes Jahr ist ein neues Land Gastgeber. Dieses Jahr war es Kuba und die Kubanerinnen haben eine Liturgie, Texte und Lieder vorbereitet, sodass alle am Freitag den gleichen Gottesdient gefeiert haben. Der Leitspruch für dieses Jahr hieß: Nehmt Kinder auf und ihr nehmt mich auf. Markus erzählt uns in der Bibel, wie Jesus über Kinder dachte.

Best of CreJo Image-25„Da brachte man Kinder zu ihm, damit er ihnen die Hände auflegte. Die Jüngerinnen und Jünger aber wiesen die Leute schroff ab. Als Jesus das sah, wurde er unwillig und sagte zu ihnen: Lasst die Kinder zu mir kommen; hindert sie nicht daran! Denn Menschen wie ihnen gehört das Reich Gottes. Amen, das sage ich euch: Wer das Reich Gottes nicht so annimmt, wie ein Kind, der wird nicht hineinkommen. Und der nahm die Kinder in seine Arme; dann legte er ihnen die Hände auf und segnete sie.“ (Mk 10, 13-16)

In dem Gottesdienst sollten wir nun darüber nachdenken was es heißt das Reich Gottes anzunehmen, wie Kinder:  Ohne Vorurteile, mit dem Herzen, selbstverständlich, mit viel Freude, dankbar, nicht verkopft. Ein Junge wurde gefragt was er mit Geschenken machen würde: Er sagte, er würde sie zunächst auspacken. Packen wir das Geschenk des Reich Gottes überhaupt aus? Dann würde er sich darüber freuen, wenn es ihm gefällt. Zeigen wir immer unsere Freude, haben wir nicht auch vergessen mit dem Herzen zu denken? Und zuletzt würde er sich bedanken. Laufen wir dankbar durch das Leben und sehen all die Geschenke, die wir bekommen haben? Die Bibelstelle zeigt uns welch wichtige Rolle Kinder im Reich Gottes haben und es sich lohnt nicht immer selbst das Vorbild zu sein, sondern sie auch mal als Vorbild zu nehmen.

Festplattenformatierung

Manchmal frage ich mich, wie ich einen Neustart nutzen würde.
Wenn man einfach mal die Möglichkeit kriegt, sein ganzes Leben von vorne zu leben – von der Geburt bis ins Jetzt hinein.
Natürlich gibt es viele Situationen, die mir im Nachhinein immer unangenehm waren, vor allem jene, in denen ich mich wie ein Idiot verhalten habe.
Mit der Chance, alle Geschehnisse nochmal komplett neu zu bestimmen, wäre bestimmt vieles viel einfacher geworden. Oder nicht?
Eine Handlung so häufig zu wiederholen, dass das Ergebnis optimiert ist.. Wäre das moralisch richtig?
Hat ja ein bisschen was von Cheating in Computerspielen.
Und mein Gegenüber wird dadurch auch irgendwie von mir programmiert.

IMG_1074In der Bibel findet man allerdings so einen „Hard Reset“, den Gott an der Menschheit vollführt hat – in dem er alles auf Null gesetzt hat, nochmal komplett von vorne angefangen hat: Die Sintflut.

Man muss sich das mal vorstellen: Gott, der seine Kinder liebt, ist letzten Endes aber so von ihnen genervt, dass er den einzigen Ausweg darin sieht, einmal „die komplette Festplatte zu löschen“.
Natürlich mit der Möglichkeit auf einen Neuanfang, und im Nachhinein hat er es auch sehr bereut, aber trotzdem wurde alles, was nicht auf der Arche war, komplett überflutet.

Und ein paar tausend Jahre später stellen wir uns die Frage, ob wir ebenfalls so einen Neustart wollen, um persönliche Fehler auszubügeln?
Ich sehe die Sintflut eher als Gottes letzten Ausweg, bevor er sich weinend in seinen Sessel setzt, weil die Menschen ihn enttäuscht haben, und nicht als Mittel zum Zweck der persönlichen Fehlerausmerzung.

Es gilt, das neue Leben, das Gott der Menschheit durch die Flut geschenkt hat, sinnvoll zu nutzen.
Gott hat uns alle auserwählt!

Superhelden

new2 (1 von 7)Seit einigen Jahren ist es in der Filmbranche üblich, dass pro Jahr mindestens eine Comicverfilmung in die Kinos kommt. Marvel ist ganz vorne mit dabei. Wir haben dabei gelernt, dass es nicht immer nur um Action und um coole Autos, coole Anzüge oder coole Kräfte geht, denn seit den Batman Filmen wissen wir, dass Recht und Gerechtigkeit nicht immer übereingehen. Dass ein Held auch mal als Sündenbock fungieren muss. Und dass nichts so ist, wie es scheint! Auch von Spiderman können wir etwas lernen. Er kämpft vor allem mit sich selbst und mit seiner Rolle als Held. Wie soll er mit dieser neu gegebenen Macht umgehen? Im zweiten Film lehnt er sie ab, im Dritten missbraucht er sie. Sein Onkel sagte einen Spruch, der sehr bekannt wurde: „Aus großer Macht folgt große Verantwortung!“ Als sich Gott selbst in Jesus Christus offenbart hat, hat er den ersten Schritt für eine Beziehung zwischen Gott und den Menschen gemacht. Gott ist beziehungsfähig und beziehungswillig und ihm liegt sehr viel an unserem Wohlergehen. Die Tageslosung von letztem Freitag lautete:

„Wie viele ihn aber aufnahmen, denen gab er Macht, Gottes Kinder zu werden, denen, die an seinen Namen glauben[1]

Zu einer Beziehung gehört immer mindestens ein Gegenüber. Gott hat den Anfang gemacht und er gibt Dir die Möglichkeit, an dieser Beziehung teilzuhaben. Und wenn Du an ihn glaubst, dann bekommst Du auch etwas zurück, in dem Fall der Losung Macht.
Doch daraus folgt, wie wir schon von Spiderman lernen konnten, eine große Verantwortung. Wenn wir in die Beziehung mit Gott treten, dann basiert dies auf ein Nehmen und Geben. Und gerade das begeistert mich! Wir haben keinen Glauben, den wir von oben auf diktiert bekommen. Wir sollen mitmachen, mitarbeiten, mitwirken an dem Plan Gottes: Das Heil der Menschen und der Welt. Fast wie Superhelden.

[1] Joh. 1, 12

 

Jahreslosung

“Gott spricht: Ich will euch trösten, wie einen seine Mutter tröstet.”[1]

Auch für das Jahr 2016 hat die Ökumenische Arbeitsgemeinschaft für Bibellesen (ÖAB) wieder eine Jahreslosung bestimmt. Als ich sie zum ersten Mal gehört habe, konnte ich mit diesem Vers aus der Bibel nicht direkt etwas anfangen. Aufgrund meines Homiletik- Seminars fing ich an, mir Gedanken darüber zu machen. Zunächst wurde mir klar, dass jeder Mensch Trost braucht – Egal welchen Alters, welchen Geschlechts, welcher gesellschaftlicher Schicht oder auch Religion; jeder Mensch hat seine schwierigen Seiten im Leben und seine Traurigen. Aber was macht man in solch einer Situation? Frisst man die Emotionen in sich hinein und erzählt es keinem? Tut so als ob nichts wäre, oder verbreitet nur schlechte Laune? Erzählt man es Freunden? Oder vielleicht jemandem aus der Familie? ‚ Ich persönlich bin eher ein Fall der ersten Sorte, sage nichts und versuche den Kampf mit mir selbst zu kämpfen. Keine Ahnung, wie das bei anderen ist, aber ich habe mich gefragt wie viele Menschen wohl wirklich zu seiner/ihrer Mutter gehen. Es sind doch eher wenige meine ich. Was bedeutet es also für uns wie von einer Mutter getröstet zu werden? Eine Mutter kennt uns ein Leben lang. Sie kennt die guten und die schlechten Tage. Sie weiß wenn irgendetwas nicht stimmt, auch wenn wir nicht darüber reden. Sie weiß wie wir ticken und was wir brauchen, damit wir aus eigener Kraft aus diesen schlechten Momenten wieder herauskommen. Sie hat die richtigen Worte und wir können uns geborgen fühlen. Ich denke, dass nicht jeder diese Erfahrung mit seiner Mutter gemacht hat. Und dass es viele gibt, die mit diesem Vergleich nichts anfangen können. Das ist nicht ganz leicht, wenn es in der Bibel diese Bilder gibt, die auf ein Ideal zugespitzt sind. Aber eines ist bei allen gleich, ob man möchte oder nicht, mit seiner Mutter steht man in Beziehung, auch wenn man sich gegen diese entschieden hat. Auch wenn es keinen Kontakt mehr gibt (aus den verschiedensten Gründen) so bleibt meiner Meinung nach ein unsichtbares Band, das nicht zu trennen ist. Und so ist es bei Gott auch! Denn Du bist Gott wichtig und er möchte, dass es Dir gut geht und er tröstet Dich, wenn Du traurig bist. Die Jahreslosung ist ein Versprechen von Gott an uns und es tut gut zu wissen, dass wir in schlechten Momenten jemanden an unserer Seite haben.

[1] Jes. 66, 13

Die guten Vorsätze

Ein frohes neues Jahr wünsche ich Euch. Nun sind die Festtage vorbei und die meisten fühlen sich noch etwas überfüllt vom vielen Essen und Trinken. Ein neues Jahr beginnt und wir fangen an über das letzte nachzudenken. Die negativen Dinge kommen da als Erstes in den Sinn: Zu viel gegessen oder getrunken, zu viel gearbeitet, zu viel Ferngesehen, Computer gespielt, mit dem Handy hantiert. Und wir sagen uns, dass es nicht so weiter gehen kann und nehmen uns Vorsätze für das nächste Jahr eben diese Dinge nicht mehr zu tun. Meiner Meinung nach ist der Jahreswechsel ein perfekter Zeitpunkt dafür. Jedoch ist mir aufgefallen, dass wir uns immer nur mit den eigenen negativen Befindlichkeiten beschäftigen. Warum überlegen wir uns nicht was wir mögen und was wir gut können? Ich persönlich mag es zu tanzen, also nehme ich mir vor tanzen zu gehen. Außerdem mag ich es, mit anderen über den Glauben zu reden, weil es mir gut tut.  Wir können uns aber auch vornehmen, anderen etwas zu erfüllen. Kennst Du jemanden, der einen großen Wunsch hat, ihn aber aus eigener Kraft nicht umgesetzt bekommt? Dann hilf ihm!  Kleinigkeiten, wie ein Lächeln, die Tür aufzuhalten, oder ein Kompliment habe eine große Wirkung.

„Denn gleichwie ein Leib ist, und hat doch viele Glieder, alle Glieder aber des Leibes, wiewohl ihrer viel sind, doch ein Leib sind: also auch Christus.“ [1]

Menschen sind nicht perfekt und wir können nicht alles, aber wir können uns auf unsere Gaben besinnen. Dann ist es möglich, auch nicht immer mit einem negativen Gefühl  und mit den schlechten Erinnerungen ein Jahr zu beenden, sondern sich auch auf das Gute zu besinnen.

[1] 1. Kor. 12, 12